Schweißhunde

Ursprung der Schweißhunde

Unsere heutigen als Schweißhunde anerkannten Rassen sind direkte Abkömmlinge der Leithunde der im Mittelalter zur Parforce-Jagd eingesetzten Bracken-Meuten. Die Leithunde dieser Meuten dienten dank ihrer feinen Nase und ruhigen und fährtentreuen Arbeit zunächst dem Bestätigen und Lancieren des Hochwildes vor der eigentlichen Hetze (Vorsuche). Mit der Entwicklung und Verbesserung der Feuerwaffen jedoch wurden vermehrt Hunde benötigt, die mit feiner Nase angeschweißtes (angeschossenes) Wild verfolgten.

So erweiterte sich das Arbeitsfeld des Leithundes auch auf die sogenannte Nachsuche. Im süddeutschen Raum finden sich Nachweise über Schweißhunde im Schrifttum bereits im 15. Jahrhundert.

Die zum Teil bei den Leithunden verloren gegangene Hetzpassion und Lautfreudigkeit (obwohl sie reine Bracken geblieben waren), wurde durch das Einkreuzen von Bracken aus der jagenden Meute wieder eingebracht. Beide Eigenschaften sind für die Arbeit eines guten Nachsuchen-Hundes unverzichtbar, wenn das Wild bei der Riemenarbeit aus dem Wundbett aufgemüdet (wieder hoch gemacht) wird und dann vom Hund gestellt und verbellt werden muss, damit dem kranken Wild ein Fangschuss angetragen werden kann.

Derart entwickelte sich aus dem Leithund der Bracken-Meuten durch züchterische Selektion der Schweißhund: ein Spezialist für den Einsatz auf der Wundfährte kranken Schalenwildes.

Eigenschaften der Schweißhunde

Alle als Schweißhunde anerkannten Rassen zählen eine außergewöhnlich feine Nase, einen ausgeprägten Spur- und Finderwillen, Hetzpassion, Lautfreudigkeit, eine gute Wildschärfe und Wesensfestigkeit zu ihren herausragenden Eigenschaften. Diese Tugenden und ihre hohe Spezialisierung machen diese Hunde anderen Jagdhunderassen bei der Arbeit auf der Wundfährte ebenso überlegen, wie es die englischen Vorstehhunde bei der Suche im Feld vor dem Schuss sind.

Die anerkannten Rassen

Der Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) erkennt zwei Rassen als Schweißhunde an: den Hannoverschen Schweißhund (HS) und den Bayerischen (BGS). Letzterer ist durch Einkreuzung von Tiroler und Brandlbracken aus dem Hannoverschen Schweißhund hervorgegangen, der wegen seines schweren Gebäudes (Körperstatur) beim Einsatz im schwierigen Gelände der Bergregionen an körperliche Grenzen stieß. Beide Rassen werden vom FCI (Fédération Cynologique Internationale – Weltorganisation der Kynologie) in der Gruppe 6 zusammen mit den Laufhunden, mit denen sie ja der gemeinsame Ursprung verbindet, geführt.

Eine Sonderstellung unter den Schweißhunden nimmt die Alpenländische Dachsbracke ein. Vom FCI neben den oben genannten Rassen als Schweißhund geführt, wird sie vom JGHV zwar als Schweißhund anerkannt, jedoch zu den jagenden Hunden (Bracken) gezählt. Sie zählt zu den ältesten Jagdhunderassen und ist durch Selektion aus den Segurischen Bracken entstanden.

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