Die Bockjagd – Faustregeln zum Ansprechen von Böcken

Die Bockjagd – Faustregeln zum Ansprechen von Böcken

Es wurde schon so viel geschrieben und veröffentlicht zum korrekten Ansprechen von Rehböcken, dass ich mich hier auf ein paar Faustregeln beschränken werde. Faustregeln sind nicht so präzise dafür meistens schneller anzuwenden. Das es Ausnahmen gibt ist keine Frage.

Beim Ansprechen von Rehböcken wird in drei Gruppen unterschieden

So teile ich Böcke in drei Gruppen ein. Jugendklasse in welche für mich die Jährlinge fallen, welche im Mai meistens noch keine 12 Monate alt sind, und die zweijährigen Böcke. In die dritte Gruppe fallen alle mittelalten Böcke also 3 und 4 Jährige. Diese Gruppe an Böcken ist am schwersten anzusprechen und die meisten vermeintlich alten Böcke stammen aus dieser Gruppe. Die letzte Gruppe ist die der reifen und alten Böcke. Denn ab 5 Jahren kann man in den meisten Gebieten sagen, dass der Bock reif ist. Nach einem Alter von 6 Jahren setzten die Böcke eh zurück und sind nun wirklich alt.

Die drei Gruppen möchte ich anhand ein paar Bilder erklären:

Gruppe 1 – Jährlinge ansprechen

Rehbock Gruppe 1

Gruppe 1: Die Jährlinge sind noch ganz die Kitze. Oft stehen sie noch bei der Ricke oder folgen ihr. Ist es dann soweit, dass die Ricke sie verjagt, tun sie sich mit (wenn vorhanden) ihren Geschwistern zusammen. Sie sind die ersten die verfärben und wieder die rehbraune Decke tragen. Doch sind sie manchmal sogar bis Mitte Juni noch hoch im Bast. Sie sind schlank und wiegen aufgebrochen meist um die 10 kg. Alles an ihnen ist dünn, der Träger, der Brustkorb, die Keulen…

Rehbock Gruppe 1b

Auch an ihrem Verhalten sind sie ganz einfach zu erkennen. Sie sind einfach noch nicht so erfahren und dadurch regelrecht dumm. So konnte ich einen Knopfbock auf der Pirsch erlegen, welcher mich auf 60m entdeckt hatte. Da ich aber eigentlich auf dem Weg zu meinem Sitz war musste ich erst den Gehörschutz aufsetzen, die Waffe von der Schulter nehmen, in den Anschlag gehen, spannen und dann haben ich ihn geschossen. Das alles hätte kein anderer Bock außer ein Jährling mitgemacht.

Gruppe 2 – mittelalte Böcke ansprechen

Rehbock Gruppe 2

Gruppe 2: Die mittelalten Böcke sind meist die auffälligsten im Revier. Sie strotzen voller Energie und sind viel unterwegs, um sich ein Revier zu sichern. Sie weisen schon deutlich mehr Masse als ein zweijähriger Bock auf, aber sind noch nicht wirklich kräftig im Körperbau. Der Träger wird nicht mehr ganz so hoch getragen und auf dem Blatt haben sich schon Muskeln gesammelt. Diese Böcke sind oft die typischen Sechser und sehen so aus, wie von einer Postkarte. Sie verfärben etwas später meist so Ende Mai haben aber schon seit April verfegt.

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Gruppe 3 – alte Rehböcke ansprechen

Rehbock Gruppe 3

Gruppe 3: Hier wird es spannend. Jeder Jäger möchte am liebsten alte, interessante Böcke schießen. Doch das diese eher die Ausnahme sind, wird klar sein. Reife Böcke kann man mit einem Wort beschreiben, bullig! Sie haben einfach Masse und wirken wie Bodybuilder. Der Träger ist breit und stark, die Rosen fallen schon von weitem auf und auch das Gehörnwachstum hat jetzt seinen Höhepunkt erreicht. Sie sind misstrauisch, sind sich aber gleichzeitig ihrer Stärke bewusst.

So wurde ich während der Blattzeit mal von einem 400m entfernt stehenden Bock angegriffen, nur weil er mich in seinem Revier entdeckt hatte. 15m vor mir erkannte er mich dann als Mensch und bremste ab. Diese Böcke sind die Speerspitze einer Rehwildpopulation. Sie lassen sich am besten am Ende der Blattzeit jagen, da sie am Anfang ihre festen Ricken haben und diesen nicht von der Seite weichen.

Rehbock Gruppe 3c

Alte Böcke sind in den meisten Revieren selten. Wer das Glück hat welche zu haben, sollte dies wertschätzen. Sie sind heimlich und vorsichtig. Der durchhängende Rücken und die Eselsohren sind oft Zeichen für einen alten Bock. Außerdem haben sie zurückgesetzt, dafür aber platte, breite Rosen. Sie haben schon im März verfegt aber sind Mitte Juni grade beim Verfärben. Sie haben schon wieder an Masse verloren und es wirkt oft so, als ob sie einen kurzen Träger haben, da der Gewichtsverlust oft bei den Keulen anfängt. Sie kommen noch deutlich nach Sonnenuntergang raus und sind Nachtgespenster. Auch sie kann man am besten in der Blattzeit erwischen, wenn sie bei einer Ricke stehen und man diese locken kann folgen sie ihr blind.

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