Das Jagdrevier im Juli – Auf Blattjagd im Revier

Das Jagdrevier im Juli – Auf Blattjagd im Revier

Die Blattzeit ist für viele ein Höhepunkt der Jagdsaison. Und das zu Recht. In keiner anderen Zeit kann man so gezielt in das Geschehen eingreifen, wie in der Zeit zwischen Mitte Juli und Mitte August. Die Blattzeit ist so beliebt und bekannt wie keine andere Lockjagd in Deutschland. Denn nichts anderes ist die Blattjagd, eine Lockjagd. Nun möchte ich von zwei typischen Erlebnissen in der Blattzeit erzählen, wie man sie nur zur Paarungszeit des Rehwildes erleben kann.

Die Blattzeit beginnt

Bock in der BlattzeitVon einem bekannten Pächter eines guten Rehwildrevieres habe ich einen guten mehrjährigen Bock frei bekommen. Die beste Stelle soll eine 3m hohe Kanzel an einer Wald/Wiesenkante sein. Die Wiesen sind saftig und hoch und ich habe in den letzten drei Ansitztagen schon viel Rehwild in Anblick gehabt. Doch ein mehrjähriger, starker Bock kam noch nicht in Sicht. Nun, an meinem vierten Ansitz, genieße ich grade die herrlichen Farben des Sonnenunterganges, als ich links von mir aus dem hohen Gras ein paar dunkle Stangen hervorschauen sehe. Der Bock ist ungefähr 350m weit weg und scheint eine Ricke zu treiben. Das Treiben ist nicht von langer Dauer und schon nach wenigen Minuten tut sich der Bock immer wieder nieder und ist für meine Augen verschwunden. Nach ein paar Minuten beschließe ich mich dem Bock zu nähern. So pirsche ich an der Waldkante entlang auf den Bock und die Ricke zu. Der Wind ist zum Glück auf meiner Seite und bläst mir entgegen.

Der Kitzfiep lockt die Ricke

Erfolgreiche BlattjagdIch beziehe einen Drückjagdbock an der Waldkante. Von hieraus sind es zwar keine 80m mehr bis zu dem Bock und der Ricke, doch durch das hohe Gras kann ich ihn nicht sauber ansprechen. Die Sonne ist so gut wie hinter dem Horizont verschwunden, als ich beschließe einen Grashalm zu pflücken. Ich versuche es mit dem einzigen Ton, den ich damit sicher zustande bringen kann, dem Kitzfiep. Kaum sind die ersten Fieptöne erklungen, kommt mir die Ricke mit weiten Sprüngen entgegen. Ihr folgt, zu meiner Freude, der Bock. Ich lasse den Grashalm fallen, nehme vorsichtig meine Waffe hoch und nehme den Bock ins Fadenkreuz. Bemüht Wind zu bekommen, zieht die Ricke breit vor mir lang. Ihr folgt immer noch der Bock. In einer kleinen Lücke bleibt die Ricke stehen und auch vor dem Bock sind kaum noch Grashalme, als ich die Kugel fliegen lasse.

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Nach einer kurzen Flucht von 10m liegt der Bock. Ich entspanne meine Waffe und freue mich, ohne den Bock genau in Augenschein genommen zu haben, schon riesig. Meine Freude wird noch übertroffen, als ich vor ihm stehe. Vor mir liegt ein älterer abnormer Bock. Die linke Stange ist ein gutes Sechsergehörn, die rechte Stange dagegen ist tief geschlitzt und hat mehrere Enden. Durch das hohe Gras ist mir diese Besonderheit gar nicht aufgefallen. Umso mehr freut sie mich jetzt.

Erst durch das Blatten kommt der Bock in Anblick

Erfolgreiche BlattjagdEine andere typische Blattzeitsituation hatte ich im letzten Jahr. Nach meinem einschneidenden Erlebnis mit meinem abnormen Bock hatte ich mich mit dem Blatten näher beschäftigt. So saß ich an einem schwül-warmen Augustabend mitten im Forst. Hier gab es keine Beschränkung und jeder Bock sollte erlegt werden. Ich saß in einem Kiefernwald auf einer Rückeschneise, die mir rechts und links 30m Sicht bot. Alles in allem wirkte dieser Sitz nicht sehr erfolgsversprechend. Nachdem ich mich eingerichtet hatte und mir meine Pfeife angesteckt hatte, holte ich meinen Blatter raus. Ich legte die halb aufgerauchte Pfeife zur Seite und nun den Blatter in den Mund. Kaum war der dritte Fiepton erklungen, hörte ich etwas durch das Unterholz auf mich zu laufen. Schnell hatte ich meine bereitliegende Waffe im Anschlag. Ein junger Bock kam auf der Rückegasse zum Stehen und schon ließ ich die Kugel fliegen. Keine 5m weiter lag er, ein 12kg Gabler. So war mein Ansitz nach keinen 10 Minuten schon erfolgreich. Auch diese Begebenheit zeigt mal wieder die Möglichkeiten der Blattzeit. Ohne Blatten wäre mir der Bock sicher nicht in Anblick gekommen.

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