Richtig Stöbern mit dem Jagdhund

Richtig Stöbern mit dem Jagdhund

Für die Stöberarbeit ist ein vielseitiger Jagdhund unverzichtbar. Dabei eignen sich nicht nur klassische Stöberhunde wie Wachtel oder Cockerspaniel. Auch Teckel, Bracken und viele Vorsteher verfügen über die notwendigen jagdlichen Anlagen. Für die Ausbildung eines guten Stöberhundes kommt es aber vor allem auf die Erziehung und Führung an.

Die Stöberjagd

Bei der Stöberjagd sucht der Jagdhund ohne Riemen Wild auf und treibt es Richtung Schütze. Die Hetze ist dabei unerwünscht. Hetzt der Hund unkontrolliert hinter dem Wild her, wird der Jagdablauf gestört. Ein gut ausgebildeter Stöberhund sucht systematisch, kontrolliert und kann durch Gehorsam gelenkt werden. Dabei ist es zwingend notwendig, dass der Hund über Spur- und Fährtenlaut verfügt. So wird das Wild nicht nur ruhig und ohne Hetze getrieben, sondern gibt dem Hundeführer auch eine Rückmeldung über den Erfolg seines Jagdhundes. Stumm jagende Hunde wirken auf das Wild hingegen wie ein umherziehender Wolf, was beim Wild Panik auslöst und auch aus wildbrethygienischen Gründen bedenklich ist.

Verschiedene Formen des Stöberns

Ist das Wild erstmal hochgemacht, drückt der Jagdhund dieses Richtung Schütze. Dabei verlässt der Hund das Treiben nicht, auch wenn das Wild nicht erlegt wurde. Dieses Verhalten wird als Bogenrein bezeichnet und beim Stöbern auf Niederwild angewandt. Bei der Stöberarbeit auf Schalenwild ist es durchaus erwünscht, dass der Hund auch weiträumiger agiert. Diese Form der Jagd bezeichnen wir heute oft als Drückjagd, obwohl es eigentlich eine großangelegte Stöberjagd ist. Das Faszinierende daran ist, dass der eingearbeitete Hund je nach Situation selbständig erkennt, welche Form der Arbeit von ihm gerade erwartet wird.

Sammeln der Hundeführer und Hunde nach der Stöberjagd

Wichtige Ausrüstung

Befinden sich die Hunde außer Sichtweite in Dickungen, ist es immer von Vorteil, den Hund mit einer Glocke auszustatten. So kann nachvollzogen werden, wo sich der Hund befindet und gleichzeitig die Schützen vor annähernden Hunden warnen. Auch das Anlegen einer Hundeweste sollte Standard sein und trägt zur Sicherheit des Hundes bei. Bitte das Tragen einer Glocke oder Schutzweste vorher mit dem Hund üben, da viele Hunde erstmal über das neue Equipment an ihrem Körper irritiert sind. Ein GPS Tracker erfüllt nicht nur den Zweck der Ortung, sondern gibt auch Auskunft über die Stöberleistung des Hundes während der gesamten Jagd. Durch Aufzeichnung der Route kann die Jagd des Hundes genau analysiert und zukünftige Jagden erfolgsversprechender geplant werden. Zudem geben Ortungsgeräte dem Hundeführer, sowohl beim Training, wie auch im jagdlichen Einsatz, ein gewisses Gefühl an Sicherheit, wenn die Bewegungen des Hundes verfolgbar sind.

Notwendige jagdliche Anlagen

Eine gewissenhafte Ausbildung und regelmäßiges Training sind genauso wichtig, wie die jagdlichen Anlagen. Stöberhunde verfügen über eine große Arbeitsfreude, einen ausgeprägten Finder- und Spurwillen und eine selbständige Arbeitsweise. Die Lautfreudigkeit ist für diese Jagdart unerlässlich, wobei Waidlaut unerwünscht ist. Auch Wildschärfe ist unbedingt gewollt, um krankes Wild zu stellen oder nieder zu ziehen.

Die ersten Ausbildungsschritte

Die jagdlichen Anlagen zu beeinflussen, ist nur schwer möglich. Sicheres Zurückkommen, das Suchen und eventuelles Apportieren von Wild kann aber bereits im Welpenalter gefördert werden. Eine tiefe Verbundenheit zwischen Jagdhund und Hundeführer ist dabei unerlässlich. So ist es besonders empfehlenswert, direkt zu Beginn der langjährigen Freundschaft, das Arbeiten der Führerfährte durch Versteckspiele zu fördern. Dabei kann die Entfernung sukzessive vergrößert werden. Überschwängliches Lob und Freude beim Wiedersehen sind dann die richtige Belohnung. Leckere Snacks kann man sich für schwerere Übungen aufheben.

Der junge Hund nach Folgen der Führerfährte. Gemeinsames Training formt das enge, vertrauensvolle Verhältnis zwischen Hundeführer und Hund.

Das Einarbeiten und Suchen auf der Hasenspur kann schon in jungem Alter geübt werden. Dabei wird der Hund direkt an die noch warme Sasse des Hasen angesetzt, sobald dieser außer Sicht ist. Im Lauf der Zeit verbessert sich nicht nur die Nasenleistung, sondern auch die angewölfte Anlage des Spur- und Fährtenlautes. Wichtig ist zu beachten, dass die Übungen nicht in der Nähe von Straßen und frequentierten Wegen stattfinden sollten.

Dauerhaftes Training mit dem Hund spielt eine entscheidende Rolle

Hund weg und nun?

Sollte es doch einmal während einer Übung oder Stöberjagd dazu kommen, dass der junge Hund nicht schnell zum Hundeführer zurückkehrt, ist zu beachten, dass Panik völlig fehl am Platz ist und der Ausgangspunkt der Jagd nicht verlassen wird. In der Regel kommt der Hund auf der eigenen Spur von alleine zum jeweiligen Ansetzpunkt zurück. Auch wenn es mal länger dauern sollte, bitte den Hund nicht bestrafen, da der Hund das nicht richtig verknüpfen kann. Dies gilt auch, wenn der Hund sich ungewollt zum Stöbern entfernt. Wortlos Anleinen wäre in diesem Fall das richtige Vorgehen. Beim erfahrenem Hund kann am Startpunkt der Jagd auch eine Decke, Jacke, ein Pullover oder ein anderes Kleidungsstück mit etwas Futter ablegt werden. Dabei lernt der Hund an diesem Platz zu warten, bis er von seinem „Chef“ wieder abgeholt wird.

Der Hund kehrt immer wieder zum Ausgangspunkt zurück

Zu guter Letzt…

Das Wichtigste ist, sowohl bei der Ausbildung, dem Training oder der Jagd mit dem Hund nicht die Geduld, Motivation und das Vertrauen in sich und seinen treuen Begleiter zu verlieren. Denn der Hund und sein Führer lernen nicht nur mit zunehmenden Alter, sondern auch durch gemachte Erfahrungen stetig dazu und es bildet sich das wunderbare Verhältnis, welches die Jagd mit Hund so einmalig macht.

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