Rehkitzrettung – Womit habt Ihr die größten Erfolge?

Rehkitzrettung – Womit habt Ihr die größten Erfolge?

Mit dem Mai beginnt in den meisten Bundesländern nicht nur der Start der Bockjagd, auch die Landwirte nutzen den Monat zur ersten Grasmahd. Leider fallen den modernen Mähmaschinen in jedem Jahr viele zigtausend Kitze, Hasen und Fasane zum Opfer. Durch intensiven Maisanbau sind Grünflächen eh schon rückläufig, also wo soll die Geis ihre Kitze noch verstecken können? Umso wichtiger ist es, dass wir Jäger alleine oder mit Hilfe anderer versuchen, die Wiesen vorher „wildfrei“ zu bekommen.

Hier ist es also insbesondere wichtig, dass der Jäger einen „heißen Draht“ zum Bauern hat, denn der Tag des Mähens lässt sich wetterbedingt oft nur ganz kurz vorher bestimmen. Nur habe ich auch die Erfahrung machen müssen, dass in einigen Gegenden nur noch so wenig Deckung zu finden ist, dass die Geis ihr Kitz nur in ein, zwei Wiesen verstecken kann. Selbst intensive Vergrämungsaktionen führten nicht zum Erfolg. Das Absuchen der Wiese unmittelbar vor dem Einsatz der Mähmaschine scheitert meist an der Größe der Fläche und den zur Verfügung stehenden Helfern und brauchbaren Hunden.

Der Einsatz von Drohnen, also kleinen Fluggeräten mit bestenfalls sogar Wärmebildkameras, verspricht den größten Erfolg. Aber solch ein Gerät kostet einige tausend Euro und wird dann an mehreren Standorten gleichzeitig benötigt. Dennoch sind damit auch mit wenigen Leuten in einer Stunde leicht mehrere Hektar von Kitzen befreit!

Vergrämungen mit Vogelscheuchen, Flatterband, Knistertüten oder Kofferradios haben sich auch bewährt. Jeweils ein oder zwei Tage vor dem Mähen aufgestellt wird die Ricke versuchen Ihr Kitz dort wegzulocken. In Schleswig-Holstein hatte ein Revier im vergangenen Jahr durch einige auf „Dauerpiepsen“ eingestellte Rauchmelder große Erfolge. Ein Melder auf etwa vier Hektar hatte dort ausgereicht, nicht ein getötetes Kitz beklagen zu müssen. Zur Nachahmung empfohlen, wie ich finde!

Was macht Ihr so, um diesen unnützen Tod insbesondere der Rehkitze zu verhindern?
Text und Bild: Olaf Weddern

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