Die Totenwache: Hat der Brauch ausgedient?

Schnelle und erfolgreiche Jagd wird immer nachgefragter. Nicht nur sind es die Jäger, welche immer weniger Zeit haben, aber auch Forst und Landwirtschaften machen stetig mehr Druck wenn es um die Einhaltung von Abschussplänen und die Vermeidung von Wildschäden geht. Doch verträgt die Jagd eine solche Hast oder wiederspricht dies der Grundidee des Hobbys?

Es kann wahrscheinlich niemand Leugnen, dass Zeit wohl eins der knappsten und vergänglichsten Güter ist. Doch Zeitdruck auf der Jagd? Darunter leiden am Ende Tier und Jäger. Das Image der Jagd hat nicht zuletzt duch das Trophyhunting in Afrika innerhalb der letzten Jahre sehr gelitten. Einer der wenigen Wege zumindest wieder an Glaubwürdigkeit in den Medien zu gewinnen ist die ausreichende Würdigung des
erlegten Wildes.

Totenwache: tiefere und spirituellere Ebene

Die Totenwache ist der Brauch, einem erlegten Tier die letzte Ehre zu erweisen. Oft kann dies auch auf einer sehr viel tieferen, spirituellen Ebene statt finde. Doch viele Jäger finden nicht mehr genug Zeit zum ordentlichen Aufbrechen, Versorgen und Ehren des Erlegten. Dies ist unserer Meinung nach ein Unding. Schließlich jagen wir und morden nicht. Vor sowie nach dem Schuss sollte man stets den Kern des Jagens, die Verbindung mit der Natur im Bewusstsein behalten. Denn beim Jagen geht es nicht darum ein Tier zu töten, es geht darum eines zu erlegen. Diese Zeit wird dann wohl doch
jeder, der jagt noch aufbringen können. Denn nur so kann das Image wieder in das richtige Licht geschoben und das Hobby wieder in vollen Zügen genossen werden.

Die Bräuche haben schließlich einen praktischen Uhrsprung und Jagen ist ein Zeitvertreib
mit Tradition.

2 Kommentare

Wolfhard Schneider
12. September 2017

Zum Ersten:
Ihr Bild ist unmöglich! In Deutschland ist die Jagd mit Bogen verboten!!! (und für meine Begriffe unwaidmännisch)
Zum Zweiten: Wer nicht dem Wild die gebührende Ehre erweist, indem er wenigstens einen Moment vor dem erlegten Wild den Hut zieht, hat auf der Jagd nichts verloren! Immerhin erlegen wir Lebewesen, die uns nicht so weit "entfernt" sind und sterben, damit wir leben können. Das verlangt ein wenig Anstand. Wer dazu keine Zeit hat, ist kein Jäger sondern Schiesser.
Horridoh!

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Keilerfreund Thomas
12. September 2017

@ Herr Schneider:
Sie sprechen mir da voll aus dem Herzen!!

Diejenigen Jagdscheininhaber, die keine Empathie zu unserem Wild besitzen, denen die Ergriffenheit und der besondere Moment nach der Erlegung, im Bewusstsein dessen, ein Mitgeschöpf vom Leben zum Tode befördert zu haben fehlt, sollten besser ins Schießkino gehen. Hier reicht nur der Schuss. Die "Rote Arbeit" muss auch nicht verrichtet werden. Alles bleibt sauber. Selbst das Stück muss man noch nicht mal bergen. Und ein Foto für das "digitale Schussbuch" ist auch schnell gemacht.

@Redaktion: Bitte nehmen Sie das obige Bogenschießerbild aus der Seite. Es passt nicht in unsere deutsche Jagdlandschaft. Und das wird, so will ich hoffen, noch einige Zeit so bleiben.

Mit Waidmanns Heil
Keilerfreund Thomas

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Jagd1
12. September 2017

Lieber Herr Schneider,
Lieber Keilerfreund,

vielen Dank für Ihr Feedback! Bitte entschuldigen Sie das unpassende Bogen-Bild.

Mit Waidmanns Heil
Ihre Jagd1 Redaktion

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