Die Jagd auf Feldhasen – was ist zu beachten?

Die Jagd auf Feldhasen – was ist zu beachten?

Was die Jagd auf Feldhasen betrifft, scheiden sich durchaus die Geister, was denn die „richtige“ Jagdart sei. So wird gern die Tradition der Treibjagd hochgehalten. Aber sind die Möglichkeiten der Einzeljagd nicht vielleicht unterschätzt? Die winterliche Hochsaison für die Feldhasenjagd war im Oktober und ist derzeit eigentlich schon fast vorbei. Ist die Einzeljagd für den Jäger, der dennoch den Wunsch nach einem Hasenbraten verspürt, da nicht eine gute Alternative? Auch im Zuge der schonenden Bejagung, die in Hinblick auf die Langohrbestände zu beachten ist, scheint sie durchaus erwägenswert.

Eine schonende Bejagung ist wichtig

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Der Feldhase steht nach wie vor auf der Roten Liste des Bundesamtes für Naturschutz. Er zählt in Deutschland zu den gefährdeten Tierarten, da sein Lebensraum insbesondere durch die intensive Landwirtschaft stark eingeschränkt wird. Er wurde auch von der Schutzgemeinschaft deutsches Wild zum Wildtier des Jahres 2015 gewählt, zum zweiten Mal nach 2001. Die Bejagung des Langohrs ist zwar nicht grundsätzlich untersagt, unterliegt aber der Vorgabe diese schonend zu betreiben. Als Jäger sollte man über den individuellen Zustand der Bestände im Revier also gut informiert sein. Die Entwicklung ist alljährlich unter anderem auch abhängig davon, wie die klimatischen Bedingungen des Sommers waren. Längere warme Perioden begünstigen eine größere Population, da durch sie die Überlebenschancen der Junghasen steigen. Die jungen Tiere sind nämlich besonders anfällig für die Darm- oder auch Lebererkrankung Kokzidiose, der Infektion wird jedoch beispielsweise durch starke UV-Strahlung entgegengewirkt. Aktuell gibt es außerdem in einigen Bundesländern, wie beispielsweise Rheinland-Pfalz, Fälle von Hasenpest. Daher ist hier erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten. Es gilt also beim Aufbrechen des erlegten Hasen sorgsam vorzugehen und Schutzhandschuhe zu tragen. Auch Arbeitsflächen und Werkzeug sind gründlich zu reinigen, um eine Übertragung der Krankheit zu vermeiden.

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Die Einzeljagd auf Feldhasen: Was gilt es zu beachten?

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Gehen wir von einem Revier mit einem guten Bestand an Feldhasen aus, darf auch mal der gewünschte Hasenbraten erlegt werden. Bei einigen ist er zu Weihnachten Tradition und vielleicht hat daher der eine oder andere jüngst diese Gelegenheit wahrgenommen, selbst für das Festessen zu sorgen. Bei der Einzeljagd gibt es beispielsweise die Möglichkeit der Ansitzjagd, das Buschieren, die Suche oder die Pirsch. Wer die Gelegenheit zur Arbeit mit seinem Jagdhund nutzen will, für den ist die Suchjagd mit Hund auf dem Feld oder die Buschierjagd eine gute Möglichkeit. Das allgegenwärtige Credo dabei lautet, gegen den Wind zu jagen, um der Witterung durch den Feldhasen zu entgehen. Bei der Suche oder dem Buschieren empfiehlt es sich vor oder nach der Mittagszeit auf die Jagd zu gehen. In dieser Zeit haben sich die Tiere oft in Erdmulden einen Ruheplatz gesucht, sind also nicht in Bewegung und dementsprechend leichter aufzuspüren.
Eine gute Revierkenntnis und insbesondere eine Kenntnis der beliebten Anlaufstellen für die Hasen ist die Basis für den Jagderfolg. Dies gilt insbesondere für die Ansitzjagd, da eine wohlüberlegte Positionierung für ein gutes Schussfeld unabdingbar ist. In der Regel halten sich die Feldhasen in oder nah an deckungsbietendem Gelände auf, das windgeschützt und sonnig ist. Der Feldhase verlässt die Sasse meist bei frischem Schnee oder Tauwetter, bei Wind hingegen sucht er häufig Schutz. Die frühen Morgenstunden und die Abenddämmerung sind die besten Zeiten für die Ansitzjagd, da dies die bevorzugten Zeiten sind, zu denen der Hase, ähnlich wie das Rehwild, aktiv wird.

Die erfolgreiche Jagd auf Feldhasen

Den Feldhasen jagen oder nicht jagen – das ist eine Frage, die sicher kontrovers diskutiert werden kann. Regelmäßige Bestandszählungen, die Kontrolle im Revier und eine schonende Bejagung sind ein guter Weg, um verantwortungsbewusst mit der Jagd auf eine als gefährdet eingestufte Tierart umzugehen. Die Einzeljagd hat diesbezüglich in jedem Fall ihren Reiz, da bei so einer Jagd in der Regel weniger Tiere erlegt werden. Attraktiv ist die Einzeljagd auch durch die Möglichkeit zu engen Zusammenarbeit mit dem Hund. Auch ruhig wartend auf dem Ansitz – beim Warten in winterlicher Atmosphäre – kann die Jagd auf den langohrigen Vierbeiner ein Erlebnis sein.

1 Kommentare

Bodo
31. Dezember 2014

Sie schrieben: "Der Feldhase verlässt den Bau meist bei frischem Schnee..."
Hierzu eine kleine Anmerkung an die "Erste Adresse für Jagd und Jagdgelegenheiten": Hasen haben keine Baue, sondern ruhen in der Sasse... ;-)

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Ihre Jagd1-Redaktion
2. Januar 2015

Vielen Dank für den Hinweis! Wir haben den Text entsprechend geändert.

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