Das Jagdrevier im Juli – Die Vorbereitung der Blattzeit

Das Jagdrevier im Juli – Die Vorbereitung der Blattzeit

Anfang Juli ist die Zeit sich auf die Blattzeit vorzubereiten. Die Böcke genießen das Sommerloch und bewegen sich nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Der Juli ist für die Böcke wie die Feistzeit für die Hirsche. Es wird sich geschont und Energie für die Brunft gespart. In den Aktivitätsphasen ist der Bock nur damit beschäftigt die Grenzen seines Reviers zu markieren oder Nahrung aufzunehmen. Sollte man in den vergangenen Jahren nicht schon seinen eigenen Weg zu einer erfolgreichen Blattjagd gefunden haben, kann man die Zeit jetzt nutzen, um sich vorzubereiten. Von Revierarbeiten bis hin zur Vervollständigung der jagdlichen Ausrüstung gibt es meistens immer etwas zu tun.

Rehe zur Blattzeit

Sind durch forstliche Maßnahmen oder andere Eingriffe wie Windwürfe etc. Veränderungen an der Revierstruktur entstanden, kann es nötig werden, Sitze und Leitern umzustellen oder neue zu erreichten. Bei der Wahl der Plätze ist ein gewisses Gespür von Nöten. Jeder kennt sein Revier und die „guten Ecken“. Die Ansprüche, welche ein Bock an sein Revier hat, sind nicht schwer zu erraten. Neben guter Nahrung in ausreichender Menge sollten Deckung und Ruhe vorhanden sein. Bei einem Spaziergang querfeldein durch das Revier lassen sich gut Plätze abseits der Wege finden, an denen sich schnell eine Leiter installieren ließe. Denn zu oft artet die Ansitzjagd in einen „Straßenkrieg“ aus. Auch in Revieren mit viel Naturverjüngung gibt es Ecken wie Rückegassen oder andere Löcher, die einem eine weitere Sicht ermöglichen. Gerade bei der Blattjagd hat man oft Schussentfernungen von unter 50m.

Gut ausgerüstet zur Blattjagd

Rehbock Blattjagd

So ist es möglich, auch in Revieren mit einer undurchdringlichen Naturverjüngung die Rehböcke aus dem sicheren Einstand zu locken. Salzlecken und Wasserlöcher sollten auf Vordermann gebracht werden. Diese Erholungsstellen werden in der Blattzeit häufiger als sonst vom Rehwild angelaufen. Durch die kurzen Schussentfernungen ziehe ich einfache Drückjagdböcke oder besser noch Erdschirme für die Blattjagd vor. Durch das Jagen auf Augenhöhe kommen uns einige Vorteile abhanden. Die Windrichtung ist entscheidender als sonst und muss ständig kontrolliert werden. Hierbei bietet sich ein einfacher Windanzeiger mit einer Feder und einem Korken an. Die Windproblematik lässt sich durch die Nutzung von Qutfox-Kleidung etwas neutralisieren. Zu dem Schirm oder Sitz sollte ein Pirschweg führen. Auch dieser sollte Anfang Juli von Ästen und anderem Material befreit werden. Sitze ich in einem Schirm, dann jage ich in Volltarnung. Dies ist nicht immer notwendig hat aber schon so manchen Bock verwundert verhoffen lassen, anstatt die sofortige Flucht zu ergreifen. Vor allem die Maske und Handschuhe sind für mich zu wichtigen Ausrüstungsgegenständen geworden. Denn taucht ein Bock plötzlich vor einem auf, können einen die hellen Hände, die zur Waffe greifen, schnell verraten. Außerdem schützen einem Maske und Handschuhe vor den lästigen Mücken.

Locken mit dem Blatter – Übung macht den Meister

Blatter Blattjagd

Die Liste an Ausrüstung ließe sich beliebig erweitern doch eins der wichtigsten Gegenstände der Blattjagd ist der Blatter. Der Blatter sollte individuell zu den eigenen Ansprüchen gewählt werden. Möchte ich einfach entspannt draußen sitzen, mir keine großen Gedanken um das Blatten machen aber meine Chancen trotzdem erhöhen wollen, empfehle ich den Buttolo Blatter, allgemein als „Gummiball“ bekannt. Dabei wird durch Drücken des „Gummiballes“ das Fiepen der Ricke imitiert. Wobei auch bei diesem Blatter der Ton von den meisten Anwendern zu lang gezogen wird. Der Laut, der von der brunftigen Ricke ausgestoßen wird, ist kürzer als man denkt. Möchte man sich etwas intensiver mit dem Blatten beschäftigen, empfehle ich den Buttolo Mundblatter Universal. Es lassen sich diverse Blattlaute erzeugen. Vom Kitzfiep über den Pia-Laut bis hin zu dem einer bedrängten Ricke und sogar eine Hasenklage ist möglich. Entscheidet man sich für diesen Blatter, empfehle ich gleichzeitig reichlich Übung.

Das Sonderheft „Blattjagd von A bis Z“ mit einer DVD von Erich Marek kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Der einfachere Weg wäre die Smartphone App „Blattjagd“, die für iPhone und Android für ein paar Euro in den jeweiligen Stores erhältlich ist. Diese App bietet neben erklärenden Videos auch eine Vielzahl an Lauten, an denen man sich üben kann. Gut vorbereitet wünsche ich uns Waidmannsheil!

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