Auf Blattjagd – Diese Locklaute bringen den Jagderfolg

Auf Blattjagd – Diese Locklaute bringen den Jagderfolg

Im Juli werden die Getreidefelder und auch die Rehböcke kommen wieder zum Vorschein. Den Juni über haben sie damit verbracht viel zu fressen und sich möglichst wenig zu bewegen. Doch nun werden für sie die Ricken interessant, die 67 Tage nach dem Setzen ihres Kitzes brunftig werden. Die Laute, welche eine brunftige Ricke von sich gibt, können wir, durch Nachahmung, dazu nutzen die Böcke zu uns zu locken.

Die Platzböcke stehen bei den Ricken

Blattzeit im Revier

Die Lockjagd auf den roten Bock gehört seit jeher zu den beliebtesten Lockjagdarten. Abgesehen von der schönen Jahreszeit ist es vor allem die Herausforderung, die den Blattjäger dazu bewegt nun auf Jagd zu gehen. In den meisten Revieren gilt es in der Blattzeit alten, reifen und besonderen Böcken, welche sonst heimlich leben und nur in der Blattzeit sichtbar werden. Dabei ist es ganz entscheidend, dass man die richtigen Locktöne in der richtigen Situation bringt. Der Blatter meiner Wahl ist der Rottumtaler Rehblatter. Mit ihm kann ich am sichersten die meisten Fieplaute hervorbringen.
Dass die Blattzeit in den Startlöchern steht erkennt man als erstes daran, dass die Böcke wieder bei den Ricken stehen. Dies sind meist die Platzböcke.

Locklaute bringen den Jagderfolg bei der Blattjagd

Die Pia-Laut: dieser Laut wird von der brunftigen Ricke ausgestoßen, wenn sie auf der Suche nach männlicher Gesellschaft ist. Er ist der optimale Laut, um einen suchenden Bock vor den Lauf zu bekommen. Der Bock wird dann zielstrebig zustehen, was dann ein rasches Handeln erfordert. Der Pia-Laut kann in seiner Intensität und Frequenz erhöht werden, um den suchenden Bock eifersüchtig zu machen und ein eventuelles Zögern zu verhindern.

Ricken Fiep: der Ricken-Fiep ist ein kurzer, einfacher Fiep-Laut der einem Bock signalisiert, dass eine Ricke dort ist. Vermischt man eine Rufserie mit Pia-Laut und Ricken-Fiep so erzeugt man eine nachvollziehbare, akustische Situation für den Bock.

Der Kitz-Fiep: der Kitz-Fiep oder Angstgeschrei ist ein viel höherer aufgeregter Laut, den ein Kitz bei Gefahr ausstößt. Da die Ricke, wenn sie brunftig ist, ihr Kitz kurzzeitig abstößt ist sie von ihm getrennt, reagiert auf die Hilferufe aber trotzdem. Dieser Fiep sollte nur sehr dosiert eingesetzt werden, da natürlich alle Ricken in Hörweite auf diesen Laut reagieren. Er kann aber zum richtigen Zeitpunkt dazu genutzt werden, dass der Bock der blind der Ricke folgt in Schussentfernung kommt.

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Das Blatten sollte für den Bock eine logische Situation beschreiben

Die Blattjagd beginnt

Denken sie beim Blatten immer daran, dass ihre Rufserien eine für den Bock logische Situation beschreibt. Es muss nicht immer jeder Ton sitzen, aber weniger ist manchmal mehr. Eine Rufserie besteht bei mir aus 4 Wiederholungen. Danach folgt mindestens eine Viertelstunde Pause oder ein Ortswechsel. Man sagt, dass die schwül-warmen Abende die richtigen Blattjagdzeiten sind. Doch ist es während dem Höhepunktes der Blattzeit den ganzen Tag möglich erfolgreich zu blatten. Kommt ein Bock auf ihr Blatten, sollte man sich so wenig wie möglich bewegen. Bekommt er doch eine Bewegung mit und ist drauf und dran abzuspringen schrecke ich ihn kurz an, was die meisten Böcke zum Verhoffen bringt. Dieses Schrecken kommt einem Bellen gleich und ist ebenfalls ein Kommunikationslaut des Rehwildes.

Blattzeit

Die Blattzeit sollte dazu genutzt werden mal neue oder seltenfrequentierte Plätze im Revier aufzusuchen. Man muss nicht immer auf der Lieblingskanzel an der Kirrung oder Salzlecke sitzen. Nehmen sie sich mal den Sitzstock oder den Pirschstock und stellen sie sich mitten in den Bestand. Oder suchen sie sich eine verwilderte Ecke in dessen Umgebung kein Sitz steht und wo auch sonst keiner auf die Idee kommen könnte auf einen Bock zu jagen. Dies sind die Stellen, an denen sie dann den alten, unbekannten Böcken begegnen können.

Unsere Experten empfehlen

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1 Kommentare

derJungjaeger
7. August 2013

Interessant ist auch, dass die Höhe bzw Tiefe der Töne fast unerheblich sind. Ich verwende zwei verschiedene Blatter und ich denke jedes Mal, dass die Töne viel zu tief oder zu hoch sind und trotzdem springen die Böcke :D

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