Die ASP im Keim ersticken

Die ASP im Keim ersticken

Im folgenden Beitrag wollen wir Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, um die Ausbreitung des Afrikanischen Schweinepest Virus bestmöglich zu vermeiden.

Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verhindern

Bereits zu Zeiten, in denen die Schweinepest noch nicht akut bei uns vorkommt, können wir Jäger durch Vorsichtsmaßnahmen eine mögliche Ausbreitung des Virus verhindern. Dies betrifft alle Jäger, da der Mensch der Hauptvektor für die Verbreitung der Seuche ist und so überall in Deutschland der erste Fall auftreten kann. Zusätzlich helfen uns diese Maßnahmen auch nach einem möglichen Seuchenzug ein neues Aufflackern der Krankheit zu verhindern, da einzelne Sauen die Infektion überleben und trotzdem aktive Virenüberträger sein können. Die folgenden Punkte können wir jetzt schon in die aktive Revierpraxis einbinden.

Aufmerksam nach Fallwild suchen

Das frühzeitige Auffinden von infizierten Stücken ist ein zentraler Bestandteil der Seucheneindämmung. In den einzelnen Bundesländern gibt es an uns Jäger die Bitte, gezielt auf Fallwild bei Schwarzwild zu achten und beim Auffinden von verendeten Stücken diese zu melden. Dabei ist es sinnvoll ein Foto vom Fundort mit Datum und Angabe der GPS-Koordinaten zu erstellen. In der Regel ist das mit unseren Handys problemlos möglich. Diese Daten müssen wir dann an die entsprechenden Veterinärbehörden melden. Zum weiteren Umgang mit der Fallwildsau richten Sie sich nach den entsprechenden Vorgaben der Bundesländer. Hilfsmittel zur Probenentnahme und zum auslaufsicheren Transport des Fallwildes bekommen Sie von den Behörden. Auch das weitere Vorgehen mit der Entsorgung passiert in Absprache mit den Veterinären. Beim Umgang mit Fallwild sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Viren nicht über Ihre Kleidung oder Werkzeuge weiterverbreitet werden. Entsprechendes Schutzmaterial für Hände und Körper finden Sie bei uns im Jagd1 Shop.

Wildverwertung

Nur durch die Beachtung aller Anforderungen an die Wildbrethygiene ist ein einwandfreier Genuss des Wildbrets gewährleistet. Die richtige Ausrüstung finden Sie im Jagd1 Shop.

Transport nach der Erlegung

Falls Sie ein Wildschwein erlegt haben, ist der Transport in die Wildkammer zum Aufbrechen ein sehr kritischer Vorgang. Am besten liefern Sie das erlegte Stück in einer Wanne oder auf einer stabilen Plane bis zum Auto. So lässt sich die Sau nicht nur leichter händeln, sondern Sie vermeiden auch das Verteilen von Viren über die Schleifspur. Ein Transport mit dem Anhängerkorb ist nicht nur aus Sicht der Wildbrethygiene bedenklich, sondern kann bei infizierten Stücken den Virus über große Distanzen verfrachten. Hier bietet der Transport in einer Wildwanne große Vorteile. Es ist nur darauf zu achten, dass sich das ganze Stück in der Wanne befindet, damit Schweiß oder Speichel nicht in das Auto gelangen. Sofern der Weg zur Wildkammer nicht zu weit ist, könnte das Stück auch kurzzeitig in eine Transportplane eingewickelt werden.

Aufbrechen von Schwarzwild

Das Aufbrechen sollte nur noch im geschlossenen Raum in der Wildkammer stattfinden. So ist das Riskio, Viren zu verbreiten am geringsten. Dass beim Aufbrechen natürlich auf bedenkliche Merkmale geachtet werden muss, ist selbstverständlich. Welche Hinweise einen Verdacht auf Schweinepest geben, finden Sie in unserem ersten Beitrag zur Afrikanischen Schweinepest (ASP). Das Aufbrechwerkzeug, Kleidung und Stiefel sollte möglichst schnell desinfiziert oder zumindestens in dicht schließenden Plastiksäcken transportiert werden. Danach ist die Wildkammer zu reinigen und zu desinfizieren. Dies gilt auch für die Fleischhaken und sonstigen Gegenstände.

Achtung Hund!

Auch Hunde können das Schweinepestvirus aktiv verbreiten. Gerade bei Gesellschaftsjagden besteht hier ein großes Gefahrenpotential, da die Hunde häufig unbeobachteten Kontakt mit erlegten Wildschweinen haben. Über im Fell oder Pfoten anhaftenden Schweiß kann das Virus unkontrolliert verschleppt werden. Das gilt auch für die Schutzkleidung der Hunde. Daher empfiehlt sich nach dem Jagdeinsatz eine Reinigung unserer Hunde mit Shampoo. Mögliche Viren auf Leinen, Schutzwesten, aber auch andere Jagdgegenstände können wir im heimischen Backofen über 30 Minuten bei 70 Grad abtöten.  

Ausreichende Desinfektionsmittel

Saure bzw. basische Reinigungsmittel sind geeignet um das Virus unschädlich zu machen. Chlorhaltige Reiniger oder Spülmittel aus der Küche wirken bereits ausreichend. Auch alle Desinfektionsmittel aus dem medizinischen Bereich sind natürlich einsetzbar. Von diesen verwendbaren Mitteln sollten wir Jäger immer etwas an Bord haben, um bereits im Revier die erste Reinigung zu übernehmen.

Mit diesen grundsätzlichen Hygienemassnahmen im Gepäck sollte vor, während und nach einem Ausbruch der Schweinepest das Risiko einer weiteren Verbreitung durch uns Jäger möglichst gering gehalten werden können.   

In dem Beitrag „Eilmeldung zur ASP“ können Sie die aktuellen Entwicklungen zur ASP nachlesen.

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