Jagdmesser – Ratgeber für den Kauf eines Jagdmessers

Jagdmesser – Ratgeber für den Kauf eines Jagdmessers

Der Jagdmesser-Test von Jagdzeitschriften im Rahmen des Berichts über Jagdausrüstung zeigt oft nur einen Auszug des Jagdmesser-Sortiments oder berichtet über Jagdmesser-Neuheiten. Die Frage: Welches Jagdmesser ist für mich das Richtige?, bleibt leider meist unbeantwortet.

Jagdmesser im EinsatzEin Jagdmesser, was perfekt in der Hand liegt, nicht zu schwer ist und immer scharf – dieser Wunsch eines jeden Jägers von der idealen Jagdausrüstung ist so alt wie die Jagd selbst. Das Wild mit dem richtigen Messer abzunicken, aufzubrechen und zu zerwirken, das wünscht sich jeder Jäger. Ein Jagdmesser das wirklich schneidet, das wirklich scharf ist und wirklich zu einem passt.

Jagdmessertests zeigen die Unterschiede der verschiedenen Messer auf, wir geben ihnen Tipps für den Kauf des idealen Jagdmessers:

Jagdmesserart und Klingenform

Eine Feste Klinge oder Klappmesser das ist die erste Frage. Unsere Empfehlung für den Jäger ist die feste Klinge. Für die Jagd ist eine feststehende Jagdmesserklinge geeigneter. Stärke und die feste Klinge des Jagdmessers verschmutzt auch nicht so einfach wie das Klappgelenk des Jagd-Klappmessers.  Meist ist die Stärke der Klinge ebenfalls ein Argument für das kompakte feste Messer.

Die Form der Klinge ist ebenfalls ein zu beachtendes Kriterium. Verschiedene Klingen-Arten für verschiedene Jagd-Zwecke. Das Aufbrechen mit dem Jagdmesser ist die Haupttätigkeit des Jägers. Beim Versorgen des Wildes empfiehlt es sich auf Handlichkeit zu achten. Keine zu lange oder zu spitz zulaufende Klinge empfiehlt der erfahrene Waidmann. Ein kompaktes Jagdmesser vereinfacht die Schnittführung und die Klinge dringt nicht zu weit ins innere des Wildkörpers vor.

Jagdmesser Jagdmesser mit Sägeklingen können zum Aufbrechen des Schlosses genutzt werden aber auch hier ist immer Vorsicht geboten. Bei der Klingenform mit Sägefunktion sagen einige Jäger, dass diese Form überholt ist. Diese „neue“ Aufbrechargumentation besagt, dass nicht mehr die Notwendigkeit besteht, das Schloss aufzubrechen. Durch das hygienisch bevorzugte und auch aus unserer Sicht saubere „Überkopf-Versorgen“ des Wildes wird eine Schlosssäge also nicht mehr zwingend benötigt.

Eine sorgsame Handhabung bzw. Schnittführung ist Grundlage zur Sicherstellung der Wildbrethygiene. Die meisten Jagdmesser verfügen über eine Parierstange oder einen Griffstop. Manche Messerhersteller versehen das Jagdmesser mit einer halben oder vollen Parierstange. Bei Messern die für die Jagd verwendet werden ist es elementar die Hand vor dem Abrutschen auf die Klinge zu schützen.

Klingen-Stabilität und Klingen-Stahl

Robust muss das Jagdmesser seinEs gibt verschiedene Arten von Stahllegierungen, die für die Jagdmesser verwendet werden können. Der Stahl der Klinge ist vor allem entscheidend, wenn es um Widerstandsfähigkeit geht. Klingen-Stabilität ist sehr wichtig, wenn man das Jagdmesser hohen Belastungen aussetzt. Dies ist vor allem beim Aufbrechen des Wildes der Fall. Einerseits soll der Stahl nicht zu weich sein, aber auch nicht zu hart, um bei Beanspruchung nicht gleich zu brechen oder sich zu verformen. Die meisten Klingen gelten als “Edelstahl rostfrei”, aber geben Sie sich nicht der Illusion hin, dass “rostfreie” Klingen nicht rosten. Bei falscher oder vernachlässigter Pflege kommt es meist zu deutlichen Rostspuren. Informieren Sie sich beim Hersteller des gewünschten Jagdmessers über die oben aufgeführten unterschiedlichen Eigenschaften in Bezug auf Festigkeit / Biegbarkeit, Haltbarkeit und Korrosionsbeständigkeit.

Griff und Balance bei Jagdmessern

Jagdmesser mit feststehender KlingeAchten Sie bei der Auswahl des Jagdmessers auch darauf, daß der Griff zum Messer passt. Die Griffrom ermöglicht eine gute Handhabung und sorgt für Sicherheit. Ein guter Griff schützt vor dem Abrutschen und ermöglicht auch bei feuchten Händen den sicheren Griff. Ein farbiger Messergriff für das Jagdmesser ist zu empfehlen. Wer hat nicht schon mal das schöne Hirschhorn-Jagdmesser im langen Gras gesucht. Die Jagd-Signalfarbe Orange hilft hier und selbst bei Dämmerung bzw. nach dem letzten Büchsenlicht ist das Messer schnell zu finden.

Das Jagdmesser “liegt gut in der Hand”, das bedeutet eine ausgewogne Gewichtverteilung bzw. Balance. Griff und Klinge sind gut aufeinander abgestimmt und das Jagdmesser ist weder klingen- noch grifflastig.

Zubehör für Jagdmesser

Die Messerscheide gehört zum Jagdmesser. Achten Sie darauf aus welchem Material die Messerscheide ist. Brauche ich eine Gürtelschlaufe oder ist mein Jagdmesser meist in meinem Jagdrucksack? Stabilität und Passform sind hier entscheidend. Bei Markenherstellern von Jagdmessern ist die Scheide auch noch Jahre später als Ersatzteil lieferbar.

Fazit ist, dass das richtige Jagdmesser eine Glaubensfrage ist und für jeden Jäger je nach Jagdrevier das richtige Messer gefunden werden muss. Für den einen ist es das edle hangeschmiedete Messer mit Hirschhorn und Silberplakette, der andere schwört auf signal-orange High-Tech Industrie Jagdmesser. Ein erfahrener Jäger sagt zum Thema Jagdmesser: „Jagd ohne Hund ist Schund und Jagd mit richtig gutem Messer ist besser“.

Fotos (Flickr, Wikipedia): 2Tales, DeusxFlorida, Woody Hibbard

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