Der Mähtod von Wildtieren – was kann man dagegen tun?

Der Mähtod von Wildtieren – was kann man dagegen tun?

Jährlich sterben unzählige Wildtiere durch das Mähen – die sogenannte Mahd – von Feldern und Wiesen. Gerade jetzt, Anfang Mai, wenn die Mahd der Grünflächen Ihren Auftakt hat, sind zahlreiche Jungtiere gefährdet, da dies ebenfalls die Brut- und Aufzuchtzeit vieler Tiere ist. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Risikofaktoren für Vögel, Rehkitze, Hasen und auch Bienen wie auch anderen Tierarten zu mindern.

Warum die Gefahrensituation bei der Mahd so hoch ist

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Zahlreiche Tiere nutzen den Schutz der hohen Gräser auf Felder für ihre Brutplätze. Wenn Ende April, Anfang Mai die Zeit der Mahd beginnt, sind die Jungtiere den Mähdreschern oft hilflos ausgeliefert. Grund hierfür ist auch das instinktive Verhalten der Tiere, da Gefahr sie veranlasst, sich unwillkürlich tiefer an den Boden zu drücken, statt die Flucht zu ergreifen. Wobei insbesondere bei Jungvögeln die Fluchtmöglichkeit gar nicht erst besteht. Dadurch sterben jährlich um die 500.000 Wildtiere – eine nicht unwesentliche Zahl, die sich negativ auf die Entwicklung der Population auswirkt.

Wildrettung: die Gefahr des Mähtods reduzieren

Um zu vermeiden, dass die Wildtiere der Gefahr des Mähtods ausgesetzt werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Wildrettung. Wichtig ist hier vor allem eine offene Kommunikation zwischen den für die Region zuständigen Jagdpächtern und den Landwirten. Zusätzlich ist es sinnvoll, beispielsweise mit Vogelkundlern zusammenzuarbeiten, die die Felder vor der Mahd beobachten und auf entsprechende Brutstätten von Vögeln hinweisen. Diese können somit vorher markiert und beim Mähen ausgelassen werden. Hilfreich ist außerdem die Schnitthöhe so zu wählen, dass Kleintiere beim Mähen noch genügend Schutzraum unterhalb der Klingen haben. Ideal ist hier eine Schnitthöhe von zehn bis 15 cm. Für größere Wildtiere, wie Rehe und Kitze gelten wiederum andere Maßnahmen. Hier schlägt zum Beispiel die Vergrämungsmethode sehr gut an. Das heißt man kann Wildscheuchen aufstellen, die auf optischen und akustischen Signale bauen. Solche Scheuchen lassen sich ganz einfach durch das Aufhängen von Plastiktüten oder Luftballons installieren.

Zusätzlich helfen auch Jäger vor der Mahd durch das Absuchen der Felder. Hier ist der Jagdhund ein wertvoller Partner bei der Suche. Darüber hinaus unterstützen verschiedene Mähmethoden, die Reduzierung der Gefahr des Mähtods. So empfiehlt es sich beispielsweise von Innen nach Außen zu Mähen, um den Tieren die Fluchtmöglichkeit nach außen zu bieten. Auch die Wahl der Uhrzeit für den Einsatz des Mähdreschers kann von Bedeutung sein, bei Bienen und Hummeln eignen sich eher die Morgen- und Abendstunden, während es bei Amphibien umgekehrt ist. Hier gilt es also auch, die Lage des Feldes zu beachten, sprich ob es beispielsweise in der Nähe von Gewässern befinden. Auch das Stehenlassen von Grünstreifen am Rand des Feldes kann Schutzraum für Wildtiere schaffen. Eine einfache aber wirkungsvolle Lösung, insbesondere für Rehkitze, kann auch sein, einfach die Mahd zeitlich nach hinten zu verschieben und erst Ende Mai oder Besser Anfang bis Mitte Juni mit dem Mähen der Felder zu beginnen.

Naturschutz wird gefördert

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Die Methoden der Wildrettung sind vielfältig. Seit mehreren Jahren gibt es auch Agrarumweltprogramme, durch die nachhaltige Landwirtschaft, die den Naturschutz in die Agrarwirtschaft mit einbezieht, finanziell gefördert wird. Informationen hierzu gibt es bei den jeweiligen Landwirtschaftsministerien oder auch den Agrarbehörden der einzelnen Bundesländer. Umweltbewusste Landwirtschaft zahlt sich hierdurch in mehrfacher Hinsicht aus – insbesondere, da sie hilft, den Mähtod der Wildtiere zu verringern.

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